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Die Ruinen von Ephesos

In der türkischen Ägäis-Region finden sich nahe der Stadt Selcuk und der Hafenstadt Kusadasi die Ruinen der antiken Stadt Ephesos. Diese sind eine sehr bekannte Sehenswürdigkeit der Türkei und werden dementsprechend auch gut besucht.

Die ersten Spuren von Siedlungen in der Umgebung führen bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurück. Aber erst in der späteren Antike entwickelte sich die Stadt durch mehrere Kulturen, unter anderem den Griechen und Römern, zu einem wichtigen Handels- und Machtzentrum. Heute mehrere Kilometer im Inland gelegen, war Ephesos damals eine bedeutende Hafenstadt direkt am Meer. Es wohnten zeitweise sogar über 250.000 Bewohner in der Metropole. Während der römischen Epoche war sie die Hauptstadt der Provinz "Asia".


In der Antike war Ephesos auch für das Christentum von Bedeutung. Eine der ersten Gemeinden wurde hier gegründet. Zudem wird vermutet, dass Mutter Maria hier ihren Lebensabend verbracht hat. -> Dazu hier mehr Informationen <-

Im Laufe der Jahrhunderte unterlag die Stadt den Eroberungen verschiedenster Kulturen und Herrscher. Mit der Zeit versandete der Hafen, die große wirtschaftliche und politische Bedeutung von Ephesos wich, bis die Stadt schließlich komplett aufgeben wurde.

Heutzutage finden sich in Ephesos viele interessante Ruinen und Überreste aus der antiken Zeit. Einige davon stellen wir hier vor:


Die Celsius-Bibliothek

Dieses Bauwerk ist eine der bekanntesten Ruinen von Ephesos. Erbaut wurde die Bibliothek im 2. Jahrhundert durch die wohlhabende Familie Celsus. In die Bibliothek integriert ist eine Grabkammer des Iulius Celsus. Sie ist im Verlauf der Jahrhunderte eingestürzt. Der Wiederaufbau fand in den 70ern statt, seitdem ist sie eine der antiken Hauptattraktionen der Türkei. Rechts von der Bibliothek befinden sich Bögen, welche einen Eingang zur unteren Agora bilden. Diese diente als Handelsplatz.




Der Artemis-Tempel

Er gilt als eines der sieben Weltwunder der Antike. Er war der Göttin Artemis geweiht, welche in der Geschichte von Ephesos eine große Rolle spielt. Die Überreste des damaligen Monuments liegen etwas außerhalb der antiken Stadt, nahe der heutigen Stadt Selcuk. Erste Bauarbeiten begannen bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. Nach einem verheerenden Brand am Tag der Geburt von Alexander des Großen ( 21. Juli 356 v. Chr ) wurde der Tempel wieder neu errichtet, bis er schließlich 268 n. Chr. von den Goten zerstört wurde. Die Überreste benutzten die Bewohner der Umgebung anschließend als Baumaterial. Deshalb ist heute neben einigen Steinen und einer Säule nichts mehr vom einstigen Prunkbau erhalten.


Das große Theater

Es ist eines der gut erhaltenen Bauwerke von Ephesos. Es beeindruckt durch seine gigantische Größe und die hohe Zahl an Sitzplätzen (knapp 24.000). Besuchern sind auch die höheren Ränge zugänglich, wodurch man einen fantastischen Ausblick in Richtung des ehemaligen Hafens genießen kann. Vom unten gelegenen Bühnengebäude ist leider nur noch ein Stockwerk erhalten, damals war es dreistöckig.



Die Arkadiane

Sie zieht sich vom großen Theater hinunter zum damaligen Hafen. An ihr lagen viele kleine Geschäfte und zudem gilt sie als erste Straße, welche nachts beleuchtet wurde. Heutzutage sieht man noch einige Säulen und Ruinen an ihrem Wegrand.


Die Marmorstraße

Massive Platten aus Marmor zieren diesen Straße und geben ihr auch den Namen. Sie verläuft vom Theater zur Celsus-Bibliothek. Wer genau hinschaut, kann auch Überbleibsel eines darunter liegenden Kanalisationssystems entdecken. Rechts von der Marmorstraße liegt die untere Agora, welche durch ein Bogentor erreichbar ist.



Die Kuretenstraße

Als wohl bekannteste Straße von Ephesos kann man die Kuretenstraße nennen. Sie verläuft von der Celsus-Bibliothek hoch zur oberen Agora. Auch sie zeichnet sich durch einige massive Marmorplatten aus. Je nach Saison tummeln sich hier sehr viele Menschen, wodurch es schon sehr voll werden kann. Von etwas oberhalb hat man einen tollen Ausblick in Richtung Bibliothek.



Auf ihrem Weg finden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Statuen, Säulen und Ruinenreste. Gerade die in Stein und Marmor gehauenen Ornamente und Verzierungen sind sehr beeindruckend und schmücken die Straße.



Die Marienkirche

Dieser frühchristliche Kirchenbau aus dem 5. Jahrhundert befindet sich relativ nah am Haupteingang. Ehemals als Tempel dem Zeus Olympios und Kaiser Hadrian gewidmet ( Bau im 2.Jahrhundert ), wurde das Gebäude später umfassend zu einer Kirche umgebaut.


Die Hanghäuser

Gegen ein kleines zusätzliches Entgelt kann diese überdachte Sehenswürdigkeit an der Kuretenstraße besichtigt werden. Hierbei handelt es sich um einen gut erhaltenen Wohngebäude-Komplex, welcher zur römischen Zeit errichtet wurde. Es sind sogar noch teilweise Wandbemalungen und Mosaike vorhanden. Die Ruinen lassen sich auf einer Plattform von oben besichtigen. Aber auch draußen finden sich einige Überreste der Hanghäuser.



Der Hadrianstempel

Dieses kleinere aber dennoch beeindruckende Bauwerk liegt auch an der Kuretenstraße und wurde im 1. Jahrhundert zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian errichtet. Es wird vermutet, dass im Tempel eine Statue des Kaisers stand. In den 50er Jahren ausgegraben, wurde der Tempel direkt neu errichtet und ziert heute wieder das Stadtbild von Ephesos.



Das Heraklestor

Es befindet sich auf der Kuretenstraße und trägt seinen Namen dank eines Reliefs, welche dort den Herakles, eine griechische Heldenfigur, zeigt.


Das Memmius-Monument

Einst widmete der Memmius im 1. Jahrhundert dieses Monument für den römischen Feldherrn Sulla, dessen Neffe er war. Dieser befreite einst die Stadt aus pontischer Herrschaft, was die Epheser mit dem Bau dieses Ehrenmals bedankten.



Das Prytaneion

In diesem Gebäude brannte in der damaligen Zeit das ewige Feuer der Hestia. In einem Prytaneion wurden in griechischer Zeit politische Geschäfte abgehalten und eine Einladung zu einem Essen in diesem galt als hohe Ehrenbekundung. Sehr markant erhalten sind hier die zwei hohen Säulen, welche über einen Querträger miteinander verbunden sind.



Das Odeion Hierbei handelt es sich wie vielfach angenommen nicht um ein reines Theater, sondern eher um ein politisches Versammlungshaus mit rund 1500 Sitzplätzen. Auch das Odeion ist begehbar und bietet einen tollen kleinen Ausblick auf die umliegenden Ruinen.



Der Domitiantempel

Kaiser Domitian genehmigte den Ephesern in seinen Lebzeiten den Bau dieses Tempels zu seinen Ehren. Nach seinem Tod wurde auf Wunsch der Römer der Tempel dem Kaiser Vespasian gewidmet, da Domitian im Senat wenig Beliebtheit genossen hat. Die Reste des Tempels liegen am oberen Ende der Kuretenstraße.



Das Museum in Selcuk

In der Stadt Selcuk, welche übrigens die Nachfolgesiedlung von Ephesos ist, findet sich das Ephesos-Museum. Die Fundstücke der Ausgrabungen werden hier ausgestellt. Neben Brustbildern römischer Kaiser, Mosaiken, Münzen, Glas und Gebrauchsgegenständen aus der antiken Zeit, finden sich hier unter anderem auch Statuen der Artemis, welcher der gleichnamige Tempel geweiht war. Der Tempel selbst wird hier als kleines Modell dargestellt. Ein Besuch ist empfehlenswert, weil man sich dann umso mehr in die Blüte von Ephesos hineinversetzen kann.

Pollio-Nymphäum

Hier lag ein großer Brunnen, welcher durch einige Statuen geziert wurde. Drei von ihnen, Odysseus, Polyphemus und Zeus, sind im Museum in Selcuk ausgestellt. Sehr markant ist bei dieser Ruine der riesige Bogen.



Ganz nebenbei kann Ephesos auch für Katzenliebhaber ein sehr interessantes Erlebnis werden. Überall in den Ruinen tummeln sich die inoffiziellen Nachfahren jener Katzen, welche in Epheso´s Blütezeit bereits die Stadt bevölkert haben. Die meisten von ihnen sind handzahm und freuen sich über eine kleine Streicheleinheit.



Ein Tag in Ephesos kann gerade in den Sommermonaten eine sehr warme Angelegenheit werden. Deshalb sollte man neben Sonnencreme, einem Sonnenhut und luftiger Kleidung vor allem an genügend Trinkwasser denken. Zudem bietet sich festes Schuhwerk an. Bitte denkt dran, der Eintritt kann nur in Lira gezahlt werden. August 2019 lag er ohne Audioguide etc. bei etwa 70 Lira.

Die Anreise aus Selcuk oder Kusadasi mit ihren umliegenden Hotels ist sehr einfach. Alle 15 bis 20 Minuten fährt ein Dolmus direkt den Hauptparkplatz von Ephesos an. Auch mit dem Taxi oder Mietwagen ist die antike Stadt schnell erreicht. Von Izmir aus fährt man eine Strecke von rund 70 km.


Wer Wert auf viele Hintergrundinformationen legt, kann auch eine geführte Tour durch die Ruinen buchen. Diese enthalten meist neben dem Reiseführer den Transfer ab Hotel sowie die Eintrittskosten, ohne das man lange an der Kasse anstehen muss. Will man Ephesos auf eigene Faust erkunden, kann man sich aber bei Bedarf auch einen Audioguide ausleihen.

Wer seinen Urlaub in der Region um Ephesos verbringt, sollte einen Besuch der Ruinen unbedingt in Betracht ziehen. Neben einer fantastischen Atmosphäre und einem interessanten, geschichtlichen Hintergrund bietet die Stadt vor allem sehr beeindruckende Fotomotive, die in keinem Urlaubsalbum fehlen sollten.

 

Bei Interesse an einer geführten Tour können wir zur Vorab-Buchung die Plattform Viator empfehlen. Hier werden die verschiedensten Tagesausflüge nach Ephesus angeboten, sodass man das beste Angebot für sich finden kann.


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